Antiviren-Software (Linux)

Während man in Windows nicht mal ohne Virenscanner den Browser öffnen sollte, sieht es bei Linux anders aus. Das System ist bereits von der Wurzel sicherer konzipiert als Windows. Außerdem sorgt die geringe Nutzerzahl für wenig Interesse bei Cyberkriminellen. Hier sind weitere Gründe.

  1. Linux-Benutzer-Konten laufen standardmäßig nicht mit Root-Rechten (Administratorrechten). In Windows lassen sich Anwendungen mit Administratorrechten schnell mit einem Mausklick ausführen. Benutzer mit eingeschränkten Rechten sind die Ausnahme. Daher ist es in Linux für Viren oder Trojaner schwieriger, überhaupt Root-Rechte zu erhalten.
  2. Unter Linux installiert man neue Software über ein geprüftes Software-Center. Dieses besteht nur aus vertrauenswürdigen Paketquellen. Anders ist es in Windows, wo sich viele häufig von Drittanbieter-Webseiten Software herunterlädt, was das Risiko von virenverseuchten Installern erhöht.
  3. Falls Anwender Viren durch E-Mails oder Ähnliches gesendet bekommen, müssen sie diese unter Linux erst mal ausführbar machen. Da in Linux ansonsten mit einem Doppelklick auf das Programm nicht viel passiert, gibt es auch hier kaum Risiken.
  4. Linux-Sicherheitslücken werden schnell geschlossen, während das für Windows und zugehörige Software schon Monate dauern kann. Erfolgreiche Linux-Server-Infektionen durch Viren sind meistens die Folge von nicht aktualisierter Software. Hier wäre also der Administrator schuld.
  5. Viele Viren funktionieren unter verschiedenen Windows-Versionen, da sich im Programmcode kaum etwas ändert (Windows 10 ist immer noch kompatibel zu vielen Spielen aus XP- und Windows-7-Zeiten). Linux ändert sich im Programmcode und durch unterschiedliche Distributionen ist auch nicht jedes Programm kompatibel, wodurch das Programmieren von Viren, die für jedes Linux-Betriebssystem funktionieren, sehr aufwendig und damit selten ist.

Quelle: https://www.giga.de/extra/linux/specials/brauche-ich-fuer-linux-einen-antivirus/